Oldenburg solidarisiert sich am Tag der HERCULES-Premiere mit Shingal oder auch Sindschar, der kurdischen Stadt der Jesiden.
Während die Kurden und Oldenburger unter Rufen “Hoch die internationale Solidarität” (dass damit US amerikanische Luftschläge gemeint sein könnten, hätte in den 80ern auch keiner gedacht) und “Abdullah Öcalan” durch die Straßen wandern, laufen in der Oper die Vorbereitungen für die Premiere auf Hochtouren.
© 2014 Karen Stuke
Shingal oder auch Sinjar liegt im Norden des Irak nicht weit von der Grenze zu Syrien. Seit Wochen verteidigen kurdische Peschmerga die Stadt gegen IS-Truppen. Amerikanische Luftschläge auf Mörserstellungen und gepanzerte Fahrzeuge des IS geben den Kurden die Möglichkeit die Stadt zu halten. Aber welche Verbindung hat das alles zu Hercules? Sicher ist jedenfalls, dass in Hatra, 115 km südlich von Shingal vor ca. 1800 Jahren ein römischer Militär-Tribun der 9. Kohorte der Legion I Parthica einen Stein geweiht hat. Und wem? HERCULES! Schon damals gab es dort bewaffnete Konflikte in die eine Supermacht verwickelt war. Das Wappentier der Legion war ein Zentaur.
Die Hüterin von Gerhard Marcks schaut nachdenklich auf den Demonstrationszug, der die Theatergebäude passiert. Eine PR – Mitarbeiterin des Theaters sieht aus dem Fenster und fühlt sich beim Anblick der Demo richtig großstädtisch. Wie in Hamburg oder Berlin. Die Hüterin schweigt.
Sie soll die jungfräuliche Seherin Veleda darstellen, die 150 Jahre bevor die Legion I Parthica gebildet wurde, einen germanischen Aufstand gegen die Römer untertstützte.
© 2014 Karen Stuke
Die Tore des Janustempels stehen weit offen…