Tag Archives: Hagar Sharvit

Nach der HERCULES Vorstellung- Gespräch mit Diplom-Regisseur Jürgen R. Weber und Prof. Dr. Ulrich Sinn

Nach der Vorstellung am Mittwoch dem 3.12. sprachen Diplom-Regisseur Jürgen R. Weber und Archäologe Prof. Dr. Ulrich Sinn mit Interessierten im geschmackvoll gestalteten Foyer des Oldenburgischen Staatstheaters über die Vorstellung sprechen. Prof. Sinn beriet Jürgen R. Weber schon in der Vorbereitungsphase und gab die Anregung zu dem bei der Inszenierung so immens wichtigen Opferaltar.

 

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a commentary on the 3rd performance

_MG_3994_bearbeitet_klein© 2014 Karen Stuke

One of the best perfomances / productions I ever saw in Oldenburg. (…) Ingenious performance! I’ll gladly watch this again!

(JOERG  in  a comment on the blog)
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 © 2014 Karen Stuke

Eine der besten Vorstellungen / Inszenierungen, die ich in Oldenburg gesehen habe.
(…) geniale Vorstellung! Gerne wieder!

(JOERG in einem Blog-Kommentar)

HERCULES, die Hüterin und Shingal

Oldenburg solidarisiert sich am Tag der HERCULES-Premiere mit Shingal  oder auch Sindschar, der kurdischen Stadt der Jesiden.
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Während die Kurden und Oldenburger unter Rufen “Hoch die internationale Solidarität” (dass damit US amerikanische Luftschläge gemeint sein könnten, hätte in den 80ern auch keiner gedacht) und “Abdullah Öcalan” durch die Straßen wandern, laufen in der Oper die Vorbereitungen für die Premiere auf Hochtouren.
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 © 2014 Karen Stuke

Shingal oder auch Sinjar  liegt im Norden des Irak nicht weit von der Grenze zu Syrien. Seit Wochen verteidigen kurdische Peschmerga  die Stadt gegen IS-Truppen. Amerikanische Luftschläge auf Mörserstellungen und gepanzerte Fahrzeuge des IS geben den Kurden die Möglichkeit die Stadt zu halten. Aber  welche Verbindung hat das alles zu Hercules? Sicher ist jedenfalls, dass in Hatra, 115 km südlich von Shingal vor ca. 1800 Jahren ein römischer Militär-Tribun der 9. Kohorte der Legion I Parthica einen Stein geweiht hat.  Und wem? HERCULES! Schon damals gab es dort bewaffnete Konflikte in die eine Supermacht verwickelt war. Das Wappentier der Legion war ein Zentaur.
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Die Hüterin von Gerhard Marcks schaut nachdenklich auf den Demonstrationszug, der die Theatergebäude passiert. Eine PR – Mitarbeiterin des Theaters sieht aus dem Fenster und fühlt sich beim Anblick der Demo richtig großstädtisch. Wie in Hamburg oder Berlin. Die Hüterin schweigt.

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Sie soll die jungfräuliche Seherin Veleda darstellen, die 150 Jahre bevor die Legion I Parthica gebildet wurde, einen germanischen Aufstand gegen die Römer untertstützte.

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© 2014 Karen Stuke

Die Tore des Janustempels stehen weit offen…

 

 

Abschied vom Regietheater (“sag leise servus…”) Teil 1

 

 

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Gute Ideen, neue ideen entstehen vor allem während des Probens. Sie kommen von den Sängern, aus dem Chor und manchmal sogar vom Regisseur. Wichtig ist die Flexibilität des Grundkonzepts. Man könnte sogar sagen, dass diese Flexibilität das Konzept sein sollte.

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Ich wurde ich einmal in Bonn nach einer Publikumsmatinee von einem älteren Herrn gefragt, was denn nun eigentlich mein Konzept sei. In welcher Zeit die Inszenierung spielt etc.  Als ich ihm erklärte, dass mein Konzept sei die Oper auf die Bühne zu bringen war er recht ungehalten und insistierte, dass ja nur das Verpflanzen in unsere oder eine der unseren nahe Zeit dem Stück Sinn geben würde .

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Wonach er suchte war ein REGIE-EINFALL. Oder der “Zugang”, “Lesart” etc. Erstaunlich ist die Vorhersehbarkeit und Langeweile, die damit erzeugt wird. Konzertante Aufführungen sind da manchmal spannender… Warum?

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Natürlich gibt es “Regie-Einfälle” und manmal sogar gute. Aber sie entstehen meistens nicht bei Kaffe und Kuchen zwischen Regisseur und Bühnenbildner, sondern in der Arbeit mit den Sängern. So wie die Figuren auch in der Arbeit mit den Sängern entstehen und nicht vorher.
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Und die spannensten Momente sind manchmal die Verweigerungen der Sänger: So wie neulich in Düsseldorf, als sich in einer ziemlich dämlichen Lohengrin- Inszenierung auf einmal im 3. Akt ein magisches Liebesduett aus der Regie-Ödnis erhob und das tatsächlich nicht von der Regie, sondern von den Sängern in vollständiger Ignorierung des “Konzeptes” selbst inszeniert worden war. Der Leser ahnt, dass das der beste Moment in der szenisch hirnrissigen Veranstaltung gewesen war.
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Das, was man in angelsächsischen Euro Trash nennt hat hier seine Wurzel. Der Einfall, der die ganze Inszenierung definiert, verortet etc. Die ungefähre Metapher… Der unscharfe Regiestrohhalm nach dem man greift…

Die vage Assoziation!

(Ende 1. Teil… der 2. folgt wahrscheinlich bald. Oder auch nicht. Mal sehen…Empfohlen sei auf jeden Fall das Zeit Interview mit Barrie Kosky, der das Ganze ziemlich cool auf den Punkt bringt)

 

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Neulich im Ballettsaal…

Ist es ein Sirtaki? Oder ein Hassapikos? (Man beachte die magische Anziehungskraft des Kaffees auf dem Klavier…)

Vielleicht ein Zeybeck?

Oder hat sich der Regisseur das etwa selber etwas ausgedacht? Viele Fragen… aber dass Barockmusik und Tanz zusammengehen wissen wir spätestens seit Ludwig dem 14.

informative Informationen

Hercules

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von Georg Friedrich Händel (1685 — 1759)

Oratorium in drei Akten
Libretto — Thomas Broughton
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Er ist einer der größten Helden der Antike, hat unmenschliche Aufgaben erfüllt, den Nemeischen Löwen getötet,

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der Hydra getrotzt

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und gar den Höllenhund Zerberus aus der Unter­welt entführt,

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und doch fällt er letztendlich der Eifersucht seiner eigenen Frau zum Opfer: Hercules.

Hercules kehrt siegreich aus dem Krieg zurück: Er hat den feindlichen König Eurytos und dessen Söhne getötet und Prinzessin Iole als Trophäe an den heimischen Hof gebracht. Hat Hercules’ Frau Dejanira auch noch kurz zuvor um das Leben ihres Gatten gebangt, gewinnt nach dessen Rückkehr schon bald ihre Eifersucht auf die junge Frau die Oberhand. Sie stellt Hercules zur Rede, bleibt aber gegenüber seinen Unschuldsbeteuerungen taub. Als Dejanira versucht, mit Hilfe des in das Blut des Zentauren Nessos

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getauchten Gewandes Hercules’ verlorene Liebe zurückzugewinnen, gibt ausgerechnet sie den Anstoß zur tödlichen Tragödie …

Als Händel

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im Jahre 1744 an seinem neuen Oratorium schreibt, ist dem gewieften Theatermann die Bühnenwirksamkeit seines Werkes sicherlich voll bewusst. Nicht umsonst nennt er es „A New Musical Drama”. Allerdings sollte es noch nahezu zwei Jahrhunderte dauern, bis das Werk den Sprung vom Konzertsaal auf die Opernbühne schaffte. Seitdem jedoch erfreut es sich großer Beliebtheit, war jetzt mit “the Rock” sogar im Kino. Und es gibt Mofas die so heißen:  9gal

Besetzung

Musikalische Leitung: Jörg Halubek
Regie, Bühne und Kostüme: Jürgen R. Weber
Dramaturgie: Steffi Turre
Hyllus                   –              Philipp Kapeller
Hercules              –              Tomasz Wija / Peter Kellner
Dejanira              –              Hagar Sharvit
Iole                        –              Valda Wilson / Nina Bernsteiner
Lichas                    –             Yulia Sokolik

Termine

SAMSTAG          25.10. 19:30 Uhr    Premiere
FREITAG             31.10. 19:30 Uhr
DIENSTAG          04.11. 19:30 Uhr
SAMSTAG           08.11. 19:30 Uhr
DONNERSTAG  13.11. 19:30 Uhr
MITTWOCH        19.11. 19:30 Uhr
MITTWOCH        03.12. 19:30 Uhr
SONNTAG           14.12. 18:00 Uhr
MITTWOCH         17.12. 19:30 Uhr
FREITAG               19.12. 19:30 Uhr
SAMSTAG             27.12. 19:30 Uhr
 MITTWOCH        07.01. 19:30 Uhr
SONNTAG            08.02. 15:00 Uhr
DONNERSTAG    30.04. 19:30 Uhr
SAMSTAG              23.05. 19:30 Uhr
FREITAG                05.06. 19:30 Uhr
SONNTAG             14.06. 18:00 Uhr